DAS ÖKOLOGISCHE BILDUNGSZENTRUM
31. Oktober 2020: Das von der Münchner Volkshochschule und dem Münchner Umwelt-Zentrum betriebene Ökologische Bildungszentrum (ÖBZ) in Englschalking beschäftigt sich mit Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Bildungszentrum, das im Jahr 2001 gegründet wurde, zählt heute jährlich rund 20.000 Teilnahmen an Bildungsprogrammen und Aktionen.
Am Schnellsten erreicht man das Bildungszentrum (das sich in der Englschalkinger Straße 166 befindet) mit dem Auto. Parkplätze sind kein Problem. Mit dem Öffentlichen Verkehr dauert es etwas länger. In der Martiusstraße (nahe der U-Bahn-Station Giselastraße) nimmt man den 154er Bus in Richtung Westerlandanger. Ausstieg bei der Haltestelle Cosimabad. Von dort sind es nur etwa 300 Meter zu Fuß.
Am Eingang
Auch wenn man an keinem Bildungsprogramm (zu Themen wie: Ernährung, Energie, Nachhaltige Städte und Gemeinden, Nachhaltiger Konsum, Ökosysteme und Biodiversität etc.) teilnehmen möchte, lohnt es sich diesen Ort zu besuchen. Denn das Bildungszentrum befindet sich in einer wunderschönen parkähnlichen Anlage. Früher gab es hier ein Kies- und Lehmabbaugebiet, das ursprünglich für eine Trasse der Tangente 5-Ost reserviert war. Gegen Ende der 1980er-Jahre wurde diese Fläche umgewidmet, um sie für kulturelle Zwecke und zur Naherholung zu nutzen. So befinden sich heute auf der sechs Hektar großen Freifläche eine Streuobstwiese, ein Kinderspielplatz, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wiesen, Hecken, Baumgruppen und sogar ein kleines Feuchtbiotop.
Das Hauptgebäude
Das Haus des Ökologischen Bildungszentrums wurde nach neuesten ökologischen Kriterien erbaut und verbraucht daher sehr wenig Energie. Im Inneren des Rundbaus befinden sich ein Werkraum, ein Kinderraum sowie ein Seminarraum. Ein Foyerbereich wird für Ausstellungen verwendet.
Direkt gegenüber dem Hauptgebäude ist ein Themengarten, der sich mit nachwachsenden Rohstoffen befasst. Es gibt, nur um einige zu nennen, bereits Biokunststoffe auf Stärkebasis oder Dämmstoffe aus Faserpflanzen. Das Projekt „Nachwachsende Rohstoffe“ setzt sich mit den Chancen und Risiken nachwachsender Rohstoffe auseinander. Die Pflanzen dieses Projektes stammen aus fünf verschiedenen Verwertungsbereichen: Energiepflanzen wie Weiden und Chinaschilf, Stärkepflanzen wie Kartoffel und Topinambur, Faserpflanzen, Ölpflanzen (Sonnenblume, Soja und Öllein), Färberpflanzen (Färberwaid, Färberwau, Kermesbeere, Rote Beete, Rainfarn, Färberamarant, Schwarze Malve, Färberkamille und andere).
Zuckerrohr
Sonnenblumen
Durch den dritten zu trockenen Frühling in Folge leiden besonders unsere Amphibien. Viele Tümpel sind mehr oder weniger ausgetrocknet. Aus diesem Grund wurde vom ÖBZ ein Tümpel für Wechselkröten und Laubfrösche angelegt.
Amphibienteich
Umfangreich Informieren über die Projekte und die angebotenen Veranstaltungen (sofern die Corona-Pandemie welche erlaubt) können Sie sich auf den Seiten des Ökologischen Bildungszentrum ansehen.
BUCHTIPP: | |
Biodiversität - Warum wir ohne Vielfalt nicht leben können | |
Dieses Buch berichtet über ein ebenso spannendes wie aktuelles Thema an der Schnittstelle zwischen naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und globaler gesellschaftlicher Herausforderung: die Biodiversität. Drei Ebenen kommen hier zusammen: die Vielfalt der Arten in einem Lebensraum, die Vielfalt der Ökosysteme und Lebensräume selbst und die Vielfalt der Gene in den Lebewesen. | |
Während schöne Herbsttage eine fantastische Kulisse für Spaziergänge in den Parkanlagen bieten, ist im Frühling der 500 m² große Experimentiergarten besonders interessant. Hier können engagierte Teilnehmer auch eigene Ideen für einen Gartenteil innerhalb der Freiflächen umsetzen. Je nach Interesse können die Themen wechseln: Blumen, Beeren, Gemüse (auch alte und vergessene Arten), gärtnerische Methoden (wie z. B. Mischkultur, Effektive Mikroorganismen, Hochbeet) und vieles mehr.
RÜCKBLENDE FRÜHLING
Idylle im Gemeinschaftsgarten
Gelbe Taglilie
Sibirische Schwertlilie
Klatschmohn
Der Park am Ökologischen Bildungszentrum ist recht überschaubar. An seiner breitesten Stelle nur knappe 200 Meter breit, dehnt er sich etwa ein Dreiviertelkilometer bis hin zur südlich gelegenen Denninger Straße aus. Besonderheiten wie Wasserläufe oder gar einen See bietet er nicht, nur eine große, lang gestreckte Wiese, kleine Gehölze und einen Waldbestand mit vielen verschiedenen Baum- und Straucharten.
Auf dem letzten Drücker hat es der Monat geschafft, seinem Namen Ehre zu machen, nämlich als „goldener Oktober“ aufzutreten. Und diesen zu genießen ohne die üblichen Besuchermassen, welche die zentraler gelegenen Parks an so einem strahlenden Tag bevölkern, das ist das eigentliche Wunder.
Die unterschiedlichsten Blattformen und -farben bereiten eine interessante bunte Vielfalt im Park. Ebereschen, Silberweiden, Buche, Ahorn u. v. a. entfalten an solchen Herbsttagen eine wahre Farbenpracht.
Und diese Farben, die sich mir erschließen, kein Maler könnte sie schöner malen, kein Dichter sie besser beschreiben – es ist einfach nur traumhaft schön.
Auf dem Rückweg vom Spaziergang durch den Park, der mich bis zur Denninger Straße geführt hat, komme ich an einem wundersamen, von Kindern mitgestalteten Mosaik-Lindwurm vorbei, der sich neben dem Naturspielplatz des Ökologischen Bildungszentrums befindet.
Der Lindwurm
Sowohl vor Ort als auch von zu Hause aus können Sie sich mittels einer App weitere Informationen holen. Diese App führt Sie auf einen Spaziergang rund ums Ökologische Bildungszentrum. Der Audio-Erlebnispfad lässt Sie auf Entdeckungsreise gehen. So spazieren Sie durch den Experimentiergarten des Zentrums und erleben dessen eindrucksvolle biologische Vielfalt. Sie erfahren, was es mit den rund 200 verschiedenen Bohnensorten auf sich hat, die im ÖBZ archiviert sind, wie viel Ackerfläche wir für unsere täglichen Mahlzeiten in Anspruch nehmen und vieles mehr.
Hier finden Sie weitere Details zu den Inhalten und zum Herunterladen der App auf Ihr Mobilgerät.
Auf sehr anschauliche Art zeigt Ihnen auch das folgende Video ein Bild des Ökologischen Bildungszentrums und seiner Projekte.
BUCHTIPPS: | |
Nachwachsende Rohstoffe. Mit Pflanzen-Power in die Zukunft | |
Welche Pflanzen haben die größte Power? Sind nachwachsende Rohstoffe klimaneutral? Und was ist Bioplastik? Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in aller Munde und gerade Kinder haben viele Fragen. Der WAS IST WAS-Band gibt einen umfassenden Überblick zum Trendthema nachwachsende Rohstoffe. | |
Grün in München: Plätze, Parks und Paradiese | |
Münchens Natur hat viel mehr zu bieten als den Englischen Garten und den Nymphenburger Park. Die Autoren porträtieren in diesem Buch über 100 Grünanlagen und Naturschutzgebiete innerhalb der Stadtgrenzen. Neben der Darstellung von Gärten, Parks, Spielplätzen, Friedhöfen und der schönsten Isarabschnitte wird Wissenswertes zur Geschichte, zur Landschaftsarchitektur und zur Ökologie vermittelt. | |
Was blüht denn da? (Kosmos-Naturführer) | |
Seit 1935 ist „Was blüht denn da? “ das populärste Pflanzenbestimmungsbuch. Die Grundidee ist so einfach: Blühende Pflanzen fallen vor allem durch ihre Farbe auf. Was liegt also näher, als Blumen nach der Farbe ihrer Blüten zu bestimmen? Jetzt präsentiert sich „Was blüht denn da? “ im neuen, frischen Gewand und wartet mit komplett aktualisiertem Inhalt und vielen Detailabbildungen auf. | |